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Ich bin Carmen Häring

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Carmen Häring

1976 zog unsere Familie mit den Pferden nach Rothenburg, wo Haus, Stall und Reithalle beisammen ist. Durch die tägliche Arbeit im Stall entstand eine besonders tiefe Verbindung zu den Pferden.

Ein Unfall in meiner Kindheit schädigte meine Wirbelsäule.
Deshalb bereitete mir das Aussitzen auf dem Pferd stets Schwierigkeiten. Mein Rücken verspannte sich. Es fühlte sich an, als ob ich mit angezogener Handbremse reite.

Namhafte Fachleute gaben in Dressurstunden ihr Wissen an mich weiter. Besonders geprägt hat mich Peter Cook. Er war Instruktor für angehende Reitlehrer an einem College in South Wales.
Seine einfühlsame Art zu Reiten und Reitstunde zu geben, löste bei mir grosse Resonanz aus. Mehr als 25 Jahre studierte ich sein Wissen an den Reitkursen in unserer Reithalle. Ich lernte, mich in den Reitersitz hineinzufühlen. Als Peter Cook meinen Traber das erste Mal ritt, rief er laut lachend: «Oh my God, he is very difficult to ride.» Peter Cook lehrte mich mit der Hand der Kopfbewegung des Pferdes zu folgen, um so mit dem Sitz den Schwung des Pferderückens aufzunehmen. Mit meinem Traber, welcher passähnliche Grundgangarten hatte, erlangte ich taktreine Gänge.  
Ich begann immer mehr auf meine Intuition zu hören und fand eine Sprache zwischen den Pferden und mir.
Es erstaunte mich immer wieder, wie einfach und leicht plötzlich alles war. Missverständnisse beim Reiten lösten sich auf und machten Platz für eine neue Dynamik.

Meine Pferde waren vollkommen verschieden von Rasse und Typ. Umso interessanter, dass beide Pferde unter dem Sattel bereitwillig auf dieselben feinen Hilfen reagierten. Der stürmische Traber wurde gelassener und der junge Lipizzaner fleissiger.

Seit jeher waren Pferde ein Teil meines Lebens.

 

Meine Lehrpferde,
eine besondere Art der Begegnung

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Siglavy-Slavina

Unverhofft kam der Lipizzanerhengst als Jährling von der Fohlenweide zu uns. Seine Eltern wurden von einem ehemaligen Pferdepfleger in die Schweiz importiert, wo Siglavy-Slavina das Licht der Welt erblickte. Er wurde vom Lipizzaner Verband Schweiz anerkannt und mit einem barocken L und der Nummer 3 ausgestattet. Im Herbst, wenn die Jungen Hengste auf die Fohlenweide gehen, musste Siglavy-Slavina mit Lungenentzündung im Berner Tierspital behandelt werden und verpasste so die Chance, sich in der Herde zu etablieren. Als er 2 Wochen verspätet in die Herde kam, wurde er von den Junghengsten ausgeschlossen.
Abgemagert und mit Bisswunden holten ihn die Besitzer wieder heim. Damit ging seine Sozialisierung in einer Herde grösstenteils verloren.

Mit angelegten Ohren und weiss umrandeten Augen stieg das 13 Monate junge Fohlen aus dem Hänger. Aber in meiner Intuition sah ich einen stattlichen wunderschönen Schimmel vor mir.
Schon bald durfte er als Handpferd mit zum Ausreiten. Als der Vierjährige beim Longieren gut auf meine Stimme reagierte, ritt ich ihn an. Die folgenden Jahre der Ausbildung lehrten mich Geduld, Achtsamkeit und Glück auf dem Rücken der Pferde.
Im englischen Stil übte ich Losgelassenheit, Harmonie und Leichtigkeit zwischen Reiter und Pferd.

Siglavy-Slavina wählte sich seine Reiterinnen selber aus. Entweder mochte er Jemanden, oder eben nicht, was er auch unmissverständlich zeigte. Er hatte wunderbare, schwungvolle Gänge und war sehr fein zu reiten. Mit neuen Reitern war er nicht sehr geduldig und drückte seinen Unmut aus, wenn es im Sattel nicht stimmte. Doch wenn man sich mit seiner Bewegung mitschwingen liess, war er ein Traum.

Ein stolzes, sehr menschenbezogenes Pferd.

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Wostorg

Tersk Traber / 1989 / geboren in Russland
Wostorg kam mit ca. 3 Jahren in die Schweiz.

Als erstes faszinierten mich seine gutmütigen, klaren Augen.
Er war noch ganz dunkel im Fell. Da wir ihn nicht als Hengst halten wollten, kam er in die Klinik. Der Tierarzt stellte Ataxie fest und wollte ihn einschläfern. Um dem liebenswerten Schimmel eine Chance zu geben, wurde er trotzdem kastriert und wir holten ihn nach Hause. Als Traber hatte er 3 passähnliche Grundgangarten. Auf Grund seiner Vorgeschichte war er traumatisiert und sein Willen gebrochen. Bekam er Angst, liess er sich zu Boden fallen, auch während dem Reiten. Es brauchte 2 Jahre, um seine Muskulatur zu festigen und ihm den Mut zu geben, mehr als 2 Galoppsprünge zu machen.

Nach einiger Zeit konnten auch Kinder auf ihm das Reiten lernen. Bei zu viel Druck im Sattel folgte ein plötzlicher Stopp.
Dadurch lernte ich, speziell auf das Innenleben des Reitersitzes zu achten und realisiert, was anspannen und loslassen bewirken.

Wostorg wurde mein bestes Lehrpferd. Er reagierte extrem fein und schnell auf alle möglichen und unmöglichen Hilfen und Sitzfehler. Einfühlsame Reiter erlangten auf seinem Rücken die Harmonie in der Bewegung. Aus seinem eckigen Trab wurde Wostorg mit weicher Einwirkung schnell rund und begann im Rücken zu schwingen.

Beim Ausreiten war auf ihn Verlass. Aber wenn man sich im Sattel verspannte, wurde er immer schneller. Gerade weil er so schwierig zu Reiten war, hat er uns die Losgelassenheit gelehrt. Wostorg erfreute sich bester Gesundheit und konnte bis zum 29. Lebensjahr geritten werden.

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